17.08.2024

In einer Welt, in der der Druck auf Ressourcen stetig wächst und die Folgen unseres linearen Konsumverhaltens immer deutlicher werden, wird die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft zunehmend erkannt. Wir entwickeln mit Unternehmen zirkuläre Geschäftsmodelle, Produkte und Services – ihr Erfolg hängt am Ende aber nicht nur von deren ökologischen Vorteilen ab, sondern auch von der Art und Weise, wie wir darüber kommunizieren. Die Herausforderung liegt darin, neue, positive Narrative zu entwickeln, die Konsument:innen zu Reusern, Reparierer:innen, Teiler:innen und Leiher:innen machen. Doch wie gelingt es, diesen Rollenwechsel attraktiv zu gestalten?

Von Konsument:innen zu aktiven Gestaltern

Traditionell sind Konsument:innen in einer passiven Rolle verhaftet: Sie kaufen, nutzen und entsorgen – sie sind Verbraucher:innen. Doch in der Kreislaufwirtschaft kommt ihnen eine wesentlich aktivere Rolle zu. Sie werden zu Reusern, die einem Produkt neues Leben einhauchen; zu Reparierer:innen, die die Lebensdauer ihrer Besitztümer verlängern, und zu Teiler:innen, die Ressourcen gemeinsam nutzen. Diese neuen Rollen bieten in den meisten Fällen nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch persönliche Bereicherung. Indem wir diese positiven Aspekte betonen, schaffen wir ein attraktives Bild des zirkulären Lebensstils, das Konsument:innen nicht als Opfer von Verzicht, sondern als Gestalter:innen ihrer eigenen, nachhaltigen Zukunft zeigen.

Klare Vorteile und Co-Benefits im fokus

Eine erfolgreiche Kommunikation für zirkuläre Produkte und Dienstleistungen muss die konkreten Vorteile für die Konsument:innen klar herausstellen. Diese Vorteile gehen über die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks hinaus und beinhalten Aspekte wie Kosteneffizienz, Individualisierungsmöglichkeiten und die Freude an der Wiederverwendung. Ein Beispiel dafür ist der Schuh Roku von Camper, der aus sechs Teilen besteht, die individuell ausgetauscht und kombiniert werden können. Dieses Konzept spricht nicht nur die nachhaltigen Werte an, sondern zahlt auch auf hedonistische Bedürfnisse wie Kreativität und Individualität ein. So wird Nachhaltigkeit nicht als Pflicht, sondern Mehrwert wahrgenommen.

Service Design als Schlüssel zur Akzeptanz

Zirkuläre Dienstleistungen sind oft mit Herausforderungen verbunden, sei es was Komfort oder die Kosten im Vergleich zu linearen Alternativen angeht  – gerade in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten. Hier kommt gutes Service Design ins Spiel. Wenn zirkuläre Angebote weniger Komfort bieten oder teurer sind als ein Neukauf, müssen sie durch innovative Dienstleistungen oder attraktive Add-Ons ergänzt werden, um Konsument:innen zu überzeugen. Der Camper Roku ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie durch maßgeschneidertes Design und die Möglichkeit zur individuellen Gestaltung nicht nur der Nutzen, sondern auch der Spaß am Produkt gesteigert wird.

Neue Narrative für eine zirkuläre Zukunft

Die Kommunikation für zirkuläre Produkte und Dienstleistungen muss weit über nachhaltige Produktvorteile hinausgehen – am Ende kaufen Menschen Produkte, weil sie sie benötigen oder gut finden; letzteres aber aus funktionalen und ästhetischen Gründen und nur bei sehr nachhaltigkeitsaffinen Zielgruppen aus ökologischen. Es gilt, Konsument:innen als aktive Gestalter in den Mittelpunkt zu stellen und ihm die vielfältigen Vorteile eines zirkulären Lebensstils aufzuzeigen. Durch die Schaffung neuer, positiver Narrative und die Optimierung des Service Designs können wir zirkuläre Angebote attraktiver machen und somit einen entscheidenden Beitrag zur Etablierung der Kreislaufwirtschaft leisten.

Ihr zirkulärer Service oder kreislauffähiges Produkt kommt noch nicht so richtig in die Breite? Wir freuen wir uns, gemeinsam mit Ihnen das Service und Experience Design zu optimieren und mit neuen Narrativen Ihre Konsument:innen abzuholen.

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