Trotz 100 % Recyclingmaterial und Strom aus Wasserkraft war der Nachhaltigkeitsvorsprung von Brixlegg am Markt unsichtbar. Einkäufer:innen sahen nur „Kupfer“ – allerdings teurer als Primärware. Gleichzeitig machten volatile Metallpreise und gestiegene Energiekosten das Geschäftsmodell anfällig. Ohne klare Differenzierung und eine starke zirkuläre Positionierung drohte das Unternehmen, in einer Nischenrolle mit geringen Margen zu verharren – und als traditionell statt zukunftsfähig wahrgenommen zu werden.

Gemeinsam entwickelten wir eine langfristige Strategie, um Brixlegg als führenden Anbieter für zirkuläres Kupfer zu positionieren. Dazu gehörten eine umfangreiche Nachhaltigkeitsstrategie, Wesentlichkeitsanalyse, Product Carbon Footprinting und eine Circular Roadmap mit konkreten Maßnahmen – etwa einem Rücknahmesystem für Altmaterial. Der neue Claim „Championing Circularity“ wurde zur Grundlage einer integrierten Kommunikationsstrategie – von Rebranding über Nachhaltigkeitsberichte, Employer Branding, B2B-Kommunikation, LinkedIn-Strategie bis hin zu internem Capacity Building. Parallel schärften wir die Vertriebsstrategie, um eine Premiumpreis-Positionierung in internationalen Märkten zu etablieren.

Der Wandel zahlte sich aus. Montanwerke Brixlegg gewann neue Premiumkunden in den USA und Japan und konnte Circular Copper erfolgreich als differenziertes Produkt auf dem globalen Markt etablieren. Mit 85 % weniger CO₂-Emissionen als der Branchendurchschnitt besitzt das Unternehmen heute einen klaren Wettbewerbsvorteil. Gleichzeitig stärkte die neue Vision den internen Zusammenhalt – Mitarbeiter:innen identifizieren sich stärker mit dem Unternehmen, die Arbeitgebermarke gewann an Attraktivität, die Fluktuation sank. Aus einer traditionellen Hütte wurde ein anerkannter Pionier zirkulärer Wertschöpfung.