Welcome to WordPress. This is your first post. Edit or delete it, then start writing!
MONIKA KANOKOVA
03.12.2020
Es war 2017. Ich fühlte mich überwältigt. Oft lag ich nachts wach im Bett und konnte nicht schlafen. Ich verstand weder die Komplexität des Problems – das wir aus den Medien als Klimakrise kennen – noch, wie ich als eine einzelne Person beitragen kann, solch ein Problem zu lösen.
Man kann ein Problem, das die ganze Welt betrifft, kaum alleine lösen. Doch mit jeder Person, die sich der „guten“ Sache anschließt, ist man eine*r mehr – was wiederum andere motiviert, Dinge anders und vor allem besser zu machen.
Wie man bei Utopia lesen kann, ist Klimaangst oder oft auch Klimadepression „kein persönliches, psychisches Problem, sondern die Reaktion auf eine globale Katastrophe. Um diese aufzuhalten, müssen wir nicht unsere Ängste bekämpfen, sondern die Ursachen.“ (1)
Man muss also ins Machen kommen.
Dies ist kein wissenschaftlicher Artikel. Vielmehr ist es eine persönliche Reflexion und eine Retrospektive dessen, was mir in den letzten Jahren geholfen hat, meine Ecoanxiety hinter mir zu lassen und stattdessen jeden Tag mit Optimismus anzugehen.
Früher war ich immer auf dem tagesaktuellen Stand über jegliches Weltgeschehen. Bis ich mit einer renommierten österreichischen Tageszeitung vier Monate lang über die Rolle des*r Produktmanagers*in diskutiert habe. Im Bewerbungsprozess habe ich mich ausführlich mit dem Geschäftsmodell von Tageszeitungen auseinandergesetzt und verstanden, dass in einer Zeit, in der Tageszeitungen vor allem von Klicks abhängig sind, sie ihre Inhalte dementsprechend auswählen und priorisieren müssen. Wer sich mit Psychologie auskennt, weiß, dass Angst und Wut gute Aufmerksamkeitstreiber sind. Deswegen fühlte auch ich mich oft machtlos und von Angst geplagt, obwohl ich prinzipiell kein ängstlicher Mensch bin.
Der erste Schritt zur Besserung meiner Schlafprobleme war es also, meinen Medienkonsum umzupolen. Statt meine Aufmerksamkeit Dingen zu widmen, die in dieser Welt schieflaufen, begann ich mich mit Literatur von Menschen auseinanderzusetzen, die an Lösungen arbeiten; und die in der Tagespresse eher selten zu finden sind.
Dasselbe gilt für Social Media: Es kann ein wunderbares Vernetzungs-, Inspirations-, und Lerntool sein, wenn man es entsprechend kuratiert. Das heißt womöglich, dass man manchen persönlichen Kontakten entfolgen muss. Ich habe „Modemädchen“ entfolgt und meinen Insta-Feed mit inspirierenden Menschen gefüllt: So kann man zum Beispiel bei Sophia Hoffmann lernen, wie man ein #Restfestl macht, indem man Lebensmittelreste kombiniert und etwas unerwartet Neues entstehen lässt. Bei Utopia bekommt man Nachrichten mit Nachhaltigkeitsfilter versehen. Bei Nachhaltiger Leben in Berlin lernt man, was eine nachhaltigere Alternative zu der gewöhnlichen Wahl ist. Menschen wie Milena Glimbovski, Clara Mayer, Jan Bredack und viele andere arbeiten jeden Tag proaktiv daran, unsere Zukunft besser zu machen und genau diese Menschen sollten wir mit Aufmerksamkeit und Zuspruch unterstützen. Mein Leben hat es auf jeden Fall bereichert, als ich plötzlich die Arbeit zukunftsweisender Pioniere mitverfolgen konnte.
Als Menschen sind wir eine ideenreiche Spezies. Wir haben bereits so viele Probleme gelöst, dass ich mittlerweile denke, dass aus der technologischen Perspektive auch eine Klimakrise gelöst werden kann. Wo es womöglich etwas schwieriger wird, ist beim Willen, seine eigenen Gewohnheiten zu ändern. „So haben wir es immer schon gemacht“ ist aus heutiger Perspektive nicht mehr zukunftsweisend.
Es kann zwar sein, dass Fleisch für unsere Oma das Beste und auch gesund war, doch höchstwahrscheinlich hatte die Oma nur sonntags ein Stück davon und bewohnte diesen Planeten auch nur mit drei oder vier Milliarden anderen Menschen. Mittlerweile sind wir allerdings fast acht Milliarden und essen als westliche Gesellschaft Fleisch so oft, wie es bei Oma und Opa wahrscheinlich nur Kartoffeln gab.
Das sieht man auch an den Zahlen: Während ein*e Veganer*in pro Jahr lediglich 455 qm Anbaufläche braucht, um seinen Lebensmittelbedarf zu decken, ein*e Vegetarier*in 603 qm, sind es bei einem*r Fleischesser*in 3.321 qm. (2) Wenn man das mit den Zahlen der auf dieser Welt lebenden Menschen multipliziert, wird einem klar: So haben wir nicht genug Platz für Essen für alle. Es werden schon jetzt 60 Prozent aller lebenden Tiere dieser Welt für unseren Konsum gezüchtet. Wir leben nicht mehr in Symbiose mit unserer Umwelt. Als (westliche) Gesellschaft haben wir sie völlig überlastet.
Die Challenge dabei ist es also, zu hinterfragen, ob das, was unsere Großeltern und unsere Eltern gut und als gesund befunden haben, noch immer so gesehen werden kann. Wenn man sich die Zahlen ansieht, wird klar: Wir sollten unser Leben völlig umkrempeln.
Wie man zum Beispiel in Sophia Hoffmanns dritten Buch „Zero Waste Küche“ lesen kann, ist aufgrund der verunreinigten Meere auch unser Fischbestand immer häufiger stark mit Schwermetallen belastet. Besonders mit Quecksilber und den Chlorverbindungen PCB, die 2011 als Weichmacher / Lösungsmittel verboten wurden, aber immer noch im Fisch zu finden sind. Auch in konventionellen Aquakulturen sieht es nicht besser aus, da die Fische billiges Futter aus ebenfalls belasteten Meeresfischen bekommen.
Ich könnte ein ganzes Buch darüber schreiben, wie man sich wieder aufmerksamer seinen eigenen Gewohnheiten widmet und sich neue angewöhnt, was ich aktuell in meiner Freizeit mache. Es ist ein endloses Thema und je mehr man lernt, desto mehr erfährt man auch, wie man sich noch verbessern kann. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass, wenn man beginnt Dinge proaktiv zu ändern, man immer mehr dazulernt und auch tolle Menschen mit gleichen Werten und Zielen kennenlernt. Den Artikel über die ersten drei Dinge, die man tun kann, findet man hier.
Es macht viel mehr Spaß Dinge zu verändern und neue Rituale zu entwickeln, wenn man nicht alleine ist. Man kann sich zusammen mit Freund*innen für Workshops anmelden, man kann an Online-Seminaren teilnehmen oder einem Buchklub beitreten. Wenn es keinen passenden gibt, kann man auch selbst einen gründen. Wer im Büro Nachhaltigkeit zum Thema machen möchte, kann gern einen Workshop bei uns buchen.
Nachdem ich meinen ganzen Alltag umgekrempelt habe, fragte ich mich, was ich noch tun kann. Ich entschloss mich, eine Ausbildung bei dem Institute for Sustainability Leadership der University of Cambridge zu absolvieren und setzte mich vermehrt mit den Nachhaltigkeitszielen der UN (besser bekannt als SDGs) auseinander.
Aus der heutigen Perspektive ist es für mich kaum vorstellbar, dass ich vor wenigen Jahren sehr oft nachts im Bett wachgelegen bin. Dass ich mich machtlos gefühlt habe und nicht genau wusste, wo und wie ich etwas tun kann. Sobald ich die Ohnmacht abgelegt hatte und proaktiv begonnen hatte, Dinge zu lernen und zu verändern, war ich plötzlich viel positiver und schlafe seither Nächte durch.
Inspiriert und auf der Suche nach positivem Content? Auf unserem Instagram-Kanal teilen wir regelmäßig Tipps, Tricks und Erkenntnisse über Nachhaltigkeit im Großen und Kleinen.
Kontaktieren Sie uns:
start@newstandard.studio
+49 176 30172345
NEW LETTER.S
Sind Sie neugierig geworden, wie wir neue Standards setzen? Melden Sie sich für unseren Newsletter an. Wir schicken Ihnen praktische Tipps, spannende Insights und erzählen mehr darüber, was wir täglich über nachhaltiges Leben und Arbeiten lernen.
Kontaktieren Sie uns:
start@newstandard.studio
+49 176 30172345
NEW LETTER.S
Sind Sie neugierig geworden, wie wir neue Standards setzen? Melden Sie sich für unseren Newsletter an. Wir schicken Ihnen praktische Tipps, spannende Insights und erzählen mehr darüber, was wir täglich über nachhaltiges Leben und Arbeiten lernen.