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MONIKA KANOKOVA
14.01.2021
Aktuell springen viele Unternehmen auf den Zug der Klimaneutralität durch CO2-Ausgleich. Egal ob Shell, die Flugzeugindustrie oder Online-Spieleanbieter – die Privatwirtschaft wird Unternehmen für Unternehmen in Windeseile klimaneutral zertifiziert.
Um sich genauer mit den Themen Klimaneutralität und CO2-Ausgleich beschäftigen zu können, gilt es zu verstehen, was „klimaneutral“ überhaupt bedeutet. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen schreibt dazu: „[...] mit Klimaneutralität wird häufig ein Zustand beschrieben, bei dem etwas [...] zwar noch Emissionen verursacht, diese aber durch Emissionsminderungen [...] ,kompensiert‘ werden.“
Heißt also: Es werden durch das Wirtschaften des Unternehmens zwar Treibhausgase in die Atmosphäre abgegeben, aber deren Emission ausgeglichen. Dies passiert zum Beispiel durch die Unterstützung von Waldaufforstungsprojekten oder anderen ökologischen oder sozialen Vorhaben. Oftmals sind diese Projekte im Globalen Süden angesiedelt – also weit weg von dort, wo die Emissionen eigentlich anfallen und produziert werden.
Aus der Umweltperspektive tut das generell nichts zur Sache, nachdem sich Treibhausgase gleichmäßig in der Atmosphäre verteilen. Nichtsdestotrotz bleibt bei solchen Ausgleichszahlungen ein fahler Beigeschmack vom Kolonialismus. Was wir im Norden bzw. Westen an klimaschädlichen Gasen produzieren, sollen also Projekte im Süden bzw. Osten wiedergutmachen.
„Environmental Colonialism“ bzw. „Green Colonialism“ sind Begriffe, die die Besetzung und den Raub und Ausbeutung von Land und Wasser sowie Völkermord und kulturelle Auslöschung unter dem Deckmantel des Umweltschutzes umschreiben. Dabei werden Ur-Völker vertrieben und ihr Land und ihre Ressourcen werden zur Erhaltung oder zum Schutz unserer kollektiven Umwelt auf Kosten dieser Gruppe von Völkern genutzt. Bäumepflanzen gehört dabei zu den aktuell wohl werbewirksamsten Maßnahmen mit teils negativen Folgen.
Klimaneutralität als Einzelmaßnahme (!) ist für Unternehmen eine schnelle Abkürzung, sich grün zu positionieren. Je nachdem mit welcher Partnerorganisation die sogenannte Klimaneutralität umgesetzt wird, darf man dieser Maßnahme mal mehr, mal weniger kritisch gegenüberstehen. Solange Emissionen zeitgleich nicht auch drastisch reduziert werden, ist es nicht mehr als moderner Schulden-Ablasshandel; ein tech-unterstütztes Greenwashing-Instrument, das Unternehmen gegen Einmalzahlungen vom schlechten Gewissen befreit.
Dabei ist Carbon Offsetting auch aus rein wirtschaftlicher Sicht weder effizient noch zielführend. Dazu mehr im nächsten Teil, in dem wir uns der finanziellen Perspektive des CO2-Ausgleichs widmen.
Dieser Artikel wurde in enger Zusammenarbeit mit Jonas Wegener erstellt. Jonas Wegener ist ausgebildeter Pädagoge und Gründer des beliebten Onlinekanals Nachhaltiger Leben in Berlin. Er berät Unternehmen zur Nachhaltigkeit und nutzt seine Online-Präsenz, um unterhaltsam über persönliche und politische Veränderung aufzuklären.
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