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SOPHIE APEL
22.11.2023
Dass Nachhaltigkeit zum Trend wurde, ist kein Geheimnis mehr, denn schon längst hat es sich herumgesprochen, dass Konsument:innen auf Nachhaltigkeit achten und dafür auch gerne tiefer in die Tasche greifen. Und wo mehr Umsatz in Aussicht steht, dort werden viele Firmen auch gern kreativ. Das ist auch längst bekannt und führte in den letzten Jahren zu besonders viel Greenwashing.
In den vorherigen Artikeln unserer CSRD-Reihe haben wir über die Grundlagen der Corporate Sustainability and Responsibility Directive (CSRD) und die Bedeutung transparenter CSR-Berichterstattung aufgeklärt. Heute werfen wir einen Blick in die Zukunft und erkunden einige der neuesten Trends und Entwicklungen im Bereich der Unternehmensverantwortung und Nachhaltigkeit, die der wachsenden Greenwashing-Branche einen Riegel vorschieben sollen – schließlich kann niemand von Konsument:innen, Verbraucher:innen und in diesem Sinne Privatpersonen verlangen, bei der Komplexität der Thematik fundierte Entscheidungen zu treffen.
Ein wichtiger Trend, der die CSR-Landschaft in Europa und darüber hinaus prägt, ist die Green Claims Directive. Die im März dieses Jahres vorgeschlagene Richtlinie zielt darauf ab, die Glaubwürdigkeit von Umweltaussagen und -kennzeichnungen zu stärken. Angesichts des wachsenden Umweltbewusstseins der Verbraucher:innen sind Unternehmen zunehmend bestrebt, ihre Produkte und Dienstleistungen als umweltfreundlich zu kennzeichnen. Die Green Claims Directive legt klare Regeln für solche Behauptungen fest, um Greenwashing zu verhindern und das Vertrauen der Verbraucher:innen in nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zu stärken.
Will ein Unternehmen beispielsweise damit werben, dass sein Produkt „klimaneutral“ oder „ozeanfreundlich“ ist, muss zunächst ein Assessment durchgeführt werden, in welchem überprüft wird, ob sich diese Aussage auf das gesamte Produkt oder lediglich spezifische Produkteigenschaften bezieht. Nur wenn die Aussagen durch wissenschaftliche Evidenz belegt werden können und die Umweltvorteile die gesetzlichen Vorgaben übertreffen, darf damit geworben werden.
Zudem dürfen die Vorteile nicht durch negative Nebeneffekte revidiert werden. Spätestens nach fünf Jahren müssen die Unternehmen die Aussagen erneut auf ihre Richtigkeit überprüfen. Eine Prüfung durch eine unabhängige Prüfstelle soll darüber hinaus sicherstellen, dass die Angaben den Vorgaben der Directive entsprechen.
Bis die Richtlinie in nationales Recht umgesetzt wird und in Kraft tritt, wird es zwar noch dauern, aber es ist sinnvoll, sich schon jetzt kritisch mit den eigenen Werbeaussagen auseinanderzusetzen.
Ein weiterer Schritt in Richtung Verbraucher:innenschutz und Nachhaltigkeit ist eine Directive on Empowering Consumers for the Green Transition. Diese Erweiterung der Unfair Commercial Practices Directive (UCPD) zielt darauf ab, die Rechte der Verbraucher:innen zu stärken und unlautere Geschäftspraktiken weiter einzudämmen. Sie legt besonderen Wert auf die Förderung von umweltfreundlichen Verbrauchsgewohnheiten durch ein Verbot bestimmter Unternehmenspraktiken sowie durch die Bereitstellung klarer und verständlicher Informationen über die Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen. Konkret adressiert die Richtlinie Praktiken wie Greenwashing, geplante Obsoleszenz und intransparente Nachhaltigkeitsinformationen.
So hat das Parlament beispielsweise „gezielt entwickelte Funktionen, die die Lebensdauer eines Geräts begrenzen“ in die Schwarze Liste der UCPD aufgenommen. Zusätzlich wurden bestehende Hürden für Reparaturen angegangen: Unternehmen werden in Zukunft verpflichtet sein, den Verbraucher:innen mehr Informationen zur Reparaturfähigkeit ihrer Geräte zur Verfügung zu stellen. Dies umfasst Informationen über die Verfügbarkeit von Ersatzteilen sowie über bestimmte Praktiken, die die Reparatur behindern könnten. So müssen Hersteller zukünftig auch darüber informieren, wenn ihre Produkte so konzipiert sind, dass ihre Funktionalität eingeschränkt wird, wenn nicht originale Verbrauchsmaterialien, Ersatzteile oder Zubehörteile verwendet werden. Ebenso werden Praktiken, die Verbraucher:innen verfrüht zum Austausch von Verbrauchsmaterialien drängen, wie dies z.B. bei Tintenpatronen häufig der Fall ist, nicht mehr erlaubt sein.
Darüber hinaus wurde die Liste der unzulässigen Werbeaussagen erweitert. Künftig wird jede Behauptung, die einen reduzierten Klimaeinfluss eines Produkts suggeriert oder sogar von „Klimaneutralität“ spricht, wenn dieser nur durch Ausgleichsmaßnahmen wie Offsetting erreicht wird, nicht mehr gestattet sein. Zusätzlich müssen Nachhaltigkeitslabels künftig auf etablierten Zertifizierungssystemen beruhen oder von öffentlichen Behörden ausgestellt werden, um die Glaubwürdigkeit und Unparteilichkeit der Zertifikate sicherzustellen.
Technologie wird auch in Zukunft eine entscheidende Rolle in der CSR-Szene spielen. Künstliche Intelligenz und Big Data ermöglichen eine genauere Erfassung und Analyse von Umweltauswirkungen sowie die Entwicklung nachhaltigerer Produkte und Dienstleistungen. Blockchain-Technologie kann helfen, die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen und Lieferketten zu verbessern, um sicherzustellen, dass sie Nachhaltigkeitsstandards entsprechen. Dies wird seit letztem Jahr beispielsweise von De Beers in der Diamantenproduktion eingesetzt. Provenance Proof Blockchain bietet eine Plattform, mit derer sämtliche Schritte der Lieferkette von Edelsteinen bis zum fertigen Schmuckstück nachverfolgt werden können – ein wichtiger Durchbruch für die Transparenz in der Schmuckbranche.
Neben gesetzlichen Vorschriften und technologischem Fortschritt ist die Unternehmenskultur ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche CSR-Strategie. Unternehmen, die Nachhaltigkeit in ihre DNA integrieren und Mitarbeiter:innen aktiv in ihre Bemühungen einbeziehen, werden in der Zukunft erfolgreich sein. Dies zeigt sich bereits heute: In einer 2021 durchgeführten Studie von StepStone gaben 76% der 12.000 befragten Teilnehmer:innen an, dass es ihnen wichtig sei, dass Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert bei ihrem Arbeitgeber hat. Für 40% ist Nachhaltigkeit sogar das entscheidende Kriterium und 33% würden eine Kündigung in Erwägung ziehen, wenn ihr:e Arbeitgeber:in sich bei einem „sehr umweltschädlichen Projekt“ engagiert. Engagement für Nachhaltigkeit schafft dabei nicht nur eine starke Marke, sondern auch zufriedenere Mitarbeiter:innen und Kund:innen. Auch hier gibt die Studie von StepStone Aufschluss: Mehr als 50% gaben an, dass sich Engagement für ein umweltschädliches Projekt negativ auf die eigene Jobzufriedenheit auswirken würde. Sollten Sie Lust haben, mit Ihren Mitarbeitenden ins Gespräch über Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen zu kommen, um erstmals die Gefilde abzustecken, was genau von Interesse ist, ist unser „Team Quiz“ eine niedrigschwellige Möglichkeit, um einen Austausch über das Thema anzuregen.
Die Zukunft der CSR ist vielversprechend, aber auch anspruchsvoll. Unternehmen werden verstärkt zur Verantwortung gezogen, Transparenz und Ehrlichkeit in ihren Nachhaltigkeitsbemühungen sicherzustellen. Die CSR-Landschaft wird von regulatorischen Entwicklungen, Veränderungen im Verbraucher:innenverhalten und technologischen Innovationen geprägt sein. Um erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen agil sein, nachhaltige Praktiken implementieren und sich kontinuierlich an neue Herausforderungen anpassen.
Wir hoffen, dass diese Blogpost-Reihe Ihnen wertvolle Einblicke in die Welt der CSR und Nachhaltigkeit gegeben hat.
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