MONIKA KANOKOVA
08.11.2022
Während Buchhalter:innen jährlich Bilanzen für die Steuererklärung vorbereiten, schreiben Nachhaltigkeitsbeauftragte und Kommunikationsexpert:innen Nachhaltigkeitsberichte und Impact Reports.
Kurz gesagt: Immer mehr Unternehmen veröffentlichen nicht nur einen finanziellen Bericht, sondern auch einen über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten. Teils passiert dies in fundierten und fakten-basierten Nachhaltigkeitsberichten – teils im Marketing in Form von Slogans, Kampagnen, auf Webseiten oder in den sozialen Netzwerken.
Es ist ein (noch) verbreitetes Missverständnis, dass Nachhaltigkeitsreporting und „CSR“ mit Nachhaltigkeitskommunikation gleichzusetzen sind. Gleich vorweg: Das Reporting ist ein Teil der Nachhaltigkeitskommunikation – macht sie aber nicht aus.
Während das Reporting sachlich, transparent und glaubwürdig über Fakten, Erfolge, Misserfolge und auch Zukunftspläne berichtet, handelt es sich bei der Unternehmenskommunikation vor allem um die Außen- (und Innen-)wahrnehmung der Unternehmenswerte und des Unternehmensauftrittes.
Bei NEW STANDARD.S sind wir der Meinung, dass im Marketing, Nachhaltigkeitsaktivitäten eines Unternehmens erst dann kommuniziert werden sollten, wenn die wesentlichen Themen ausgearbeitet wurden. Durch die dem Nachhaltigkeitsbericht zugrundeliegende Wesentlichkeitsanalyse kann auch garantiert werden, dass Storytelling über die wesentlichen Themen des Unternehmens kreiert wird und die Kommunikation dadurch fundiert ist.
Im Gegensatz zu finanzieller Berichterstattung handelt es sich bei Nachhaltigkeitsberichterstattung großteils um qualitatives statt quantitatives Reporting. Hierbei sorgen Standards für Transparenz und bis zu einem Grad an Vergleichbarkeit.
In der Marketingkommunikation gibt es bisher keine Standards, um über Nachhaltigkeit zu kommunizieren. Womöglich gibt es deshalb auch so oft einen medialen Greenwashing-Aufruf. Für Nachhaltigkeitsberichterstattung wurden allerdings Standards entwickelt. Vor allem, um für eine Qualitätssicherung zu sorgen.
Der in Deutschland gängigste Standard ist der Deutsche Nachhaltigkeitskodex. International weit verbreitet und Grundlage für gesetzliche Regularien sind die Standards der Global Reporting Initiative.
Die GRI gilt seit ihrer Gründung 1997 als Vorreiter für einen global einheitlichen Standard zur Berichterstattung. Es handelt sich dabei um ein modulares System miteinander verbundener Normen. Eingeteilt werden sie in GRI 1: Grundlagen 2021, GRI 2: Allgemeine Angaben 2021 und GRI 3: Wesentliche Themen 2021.
Im Oktober 2011 veröffentlichte der Rat für Nachhaltige Entwicklung den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) mit dem Ziel, die Nachhaltigkeitsberichterstattung einfacher zugänglich und umsetzbar zu machen.
Der DNK dient dazu, die Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen sichtbar zu machen. Auf der Webseite des DNK können Unternehmen und sogar Einzelpersonen eine Erklärung zu ihren Nachhaltigkeitsstandards abgeben. Der DNK hat einen hohen Anspruch an Verbindlichkeit, Transparenz und Vergleichbarkeit.
www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de
Die Berichterstattung ist wichtig, um Transparenz und eine Grundlage für die Zielsetzung und Umsetzung von Maßnahmen zu schaffen. Leider kommt es allzu oft gar nicht dazu: Denn trotz der steigenden Zahl an Unternehmen, die berichten, macht sich dies etwa beim Blick auf die globalen Emissionen oder soziale Ungleichheiten noch nicht bemerkbar.
Im Moment ist das Erreichen der Ziele nicht verpflichtend und das Nicht-Erreichen wird auch (noch) nicht abgestraft. Dadurch kann es durchaus vorkommen, dass das Erreichen der Ziele nicht prioritisiert wird. Aus unserer Sicht und im Hinblick auf die ebenso steigende Zahl der Naturkatastrophen ein beängstigender Zustand. Wenn Sie allerdings bis hierher gelesen haben, gehen wir davon aus, dass Ihnen unsere Umwelt ebenso wichtig ist und Sie Ihren Impact intensivieren möchten. Auch dabei können wir helfen.
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