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MONIKA KANOKOVA
01.05.2021
Sophia Hoffmann's Tipps zu Lebensmittelwertschätzung findet man in Ihrem Buch Zero Waste Küche. Für unseren Planer hat Sophia einige Tipps mit uns geteilt, die auch im Büro relevant sind.
Exotische Früchte – am besten direkt vom Bauern
Gebana realisiert direkte und nachhaltige Wertschöpfungsketten, vom Bauern bis zu den Kund*innen. Aktuell sind sie in Burkina Faso, Togo und Brasilien vor Ort und verändern den globalen Handel zu Gunsten von Bauernfamilien, der lokalen Wirtschaft und der Umwelt. Wer bei Gebana Kiwis, Ananas, Feigen, Bananen, Orangen, Zitronen, Clementinen, Grapefruits, Mangos usw. vorbestellt, bekommt leckere Früchte, die reif geerntet werden – und das schmeckt man! Wer also im Winter mehr als nur Äpfel und Karotten essen möchte und dabei trotzdem auf Nachhaltigkeit achtet, der bestellt bei einem Direkthändler.
Das Bananen-Problem
Wusstest du, dass wir weltweit fast alle die gleiche Bananensorte essen? Sie heißt Cavendish und ist industriell gut verwertbar. Die Monokulturen sind aber sehr anfällig für Schädlinge und Pilzbefall, was wiederum mit Pestiziden und Gentechnik bekämpft wird. Schade eigentlich, da es weltweit über 1000 essbare Bananensorten gibt. Hinzu kommt, dass aufgrund der Europäischen Bananenverordnung Bananen eine Länge von mindestens 14 cm und eine Breite von mindestens 27 mm aufweisen müssen, um im Handel verkauft werden zu dürfen. Bananen, die aus der Norm fallen, werden direkt vernichtet. Seit mir das bewusst ist, kaufe ich Bananen bewusster und vor allem nur fair und nachhaltig produzierte Bananen.
Warum regional und saisonal?
Wer regional kauft, trägt zur Existenzsicherung kleiner und mittlerer Betriebe bei und stärkt die heimische Wirtschaftskraft. Kürzere Transportwege bedeuten nicht nur weniger Umweltbelastung in Form von CO2-Emissionen, sondern schaffen auch Transparenz und Vertrauen zwischen Konsumenten und Erzeugern, etwa auf Wochenmärkten oder in Bioläden mit umfangreicher Informationspolitik.
Bio ist nicht gleich bio
Es gibt Bio-Siegel, die Mindeststandards nach der EU-Ökoverordnung umsetzen. Die Biohandelsmarken der Supermärkte erfüllen fast immer nur diese Mindeststandards. Strenger bezüglich Tierhaltung, Inhaltsstoffen und Düngemittel sind die Auflagen der neun deutschen Anbauverbände. Die größten sind Bioland, Naturland und Demeter.
Die Sache mit dem Ei
Wildhühner legen zur Fortpflanzung etwa 30 Eier pro Jahr. Unbefruchtete Eier verspeisen sie selbst, um den in ihrem Körper entstandenen Kalzium-Verlust auszugleichen. Sogenannte, für die Tierindustrie gezüchtete Hybridhennen legen über 300 Eier pro Jahr und werden bei Abnahme der Legeleistung nach 18 bis 24 Monaten Lebenszeit geschlachtet und zu Tiernahrung und Suppe verarbeitet. Zusätzlich werden jährlich 50 Millionen Küken getötet, da sie für die Fleischproduktion nutzlos sind. Dabei können viele Produkte und Rezepturen ohne Qualitäts- und Geschmacksverlust Ei-frei hergestellt werden – ersetzt durch zum Beispiel Bananen, Apfelmus, Sojamehl, gemahlenen Leinsamen oder Seidentofu.
Vertraue deinen Sinnen!
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (kurz MHD) ist nicht identisch mit dem Verbrauchsdatum. Es handelt sich hierbei um ein Gütesiegel für die Qualität von Farbe, Geruch, Konsistenz und Geschmack des Lebensmittels, das von Herstellern nach eigenem Ermessen festgelegt wird und gegen Reklamationen schützen soll. Mein Rat: Benutze deine Sinne – damit merkst du fast immer, ob ein Lebensmittel noch verzehrbar ist oder nicht!
Beeren wertschätzen
Oft werden Beeren – auch im Biohandel – in Plastikschalen verkauft. Falls möglich, die Alternativen im Karton wählen oder auf dem Markt in mitgebrachten Dosen abfüllen. Was die Lagerung angeht, halten Himbeeren, Brombeeren und Erdbeeren im Kühlschrank bis zu drei Tage, Heidelbeeren bis zu 14 Tage. Nicht vergessen, die Beeren erst kurz vor dem Verzehr zu waschen.
Tomaten – am besten bio, saisonal und sonnengeküsst
Es macht wirklich keinen Sinn, im Winter Tomaten zu essen, die aufgrund langer Anreise und liebloser Anbaubedingungen nach Nichts schmecken. Tomaten sollte man von der heimischen Sonne geküsst und frisch geerntet essen. Heimischer Anbau und Importware in verarbeiteter Form aus Bio-Qualität (Polpa, Sugo, getrocknete Tomaten) bringen auch im Winter den Sommer auf den Teller.
Die Milchlüge – und wieso pflanzliche Milch die bessere Wahl ist
Der schöne Traum von der glücklichen Kuh auf der Weide, die fröhlich ein bisschen Milch gibt, ist wohl die größte Lüge, die sich die Werbung ausgedacht hat. Auch ich wurde mit diesem Bild sozialisiert und glaubte lange daran, dass konventionelle Milchhaltung völlig in Ordnung sei. Ein Beispiel: Im Jahr 1850 gab eine Milchkuh täglich etwa 5 Liter Milch, heute sind es bis zu 50 Liter, also das Zehnfache. Wir müssen das Maß, mit dem wir tierische Produkte konsumieren, dringend überdenken. Es gibt einfach viele Faktoren, die alarmierend dagegen sprechen: Umweltschutz, fragwürdige Wirtschaftssysteme, die Menschen und Tiere ausbeuten und unserer eigenen Gesundheit schaden. Wenn Milch, dann aus regionalen Bio-Betrieben mit transparenter Produktion – zum Beispiel von der Gläsernen Molkerei.
Brot – richtig lagern und verwerten
Schnell produziertes Industriebrot aus Backmitteln, Fertigmischungen und minderwertigem Mehl hat mit echtem Brot wenig zu tun, deshalb ist es auch so billig. Wer mehr für Brot zahlt, wirft in der Regel auch weniger leichtfertig weg. Roggen- und Vollkornbrote sind länger haltbar als Weizenbrote, weil sie die Feuchtigkeit länger speichern. Ein guter Tipp für die Lagerung ist neben der typischen Brotdose auch die Möglichkeit, Brot einfach im Backofen (am besten in einem sauberen Stoffbeutel) zu lagern. Außerdem lässt sich Brot einfrieren. Auch eingefrorene Brötchen lassen sich leicht befeuchtet hervorragend im Ofen aufbacken und schmecken danach fast noch besser.
Fisch, leider nicht mehr zeitgemäß
Prinzipiell kann Fisch eine gute Quelle für Eiweiß, Jod und Omega 3-Fettsäuren sein. Aufgrund der verunreinigten Meere ist er aber immer häufiger stark mit Schwermetallen belastet. Besonders mit Quecksilber und den Chlorverbindungen PCB, die 2011 als Weichmacher / Lösungsmittel verboten wurden, aber immer noch im Fisch zu finden sind. Auch in konventionellen Aquakulturen sieht es nicht besser aus, da die Fische billiges Futter aus ebenfalls belasteten Meeresfischen bekommen.
Warum Fairtrade Siegel bei Schokolade wichtig sind
Da einige wenige Konzerne den Schokoladeprodukte-Markt dominieren, haben sie eine Machtposition, mit der sie die Preise für Kakao konstant drücken können. Sie heißen Mars (Balisto, Bounty, Mars, Milky Way, Snickers, Twix), Nestlé (Kitkat, Lion, Nuts, Smarties, Yes), Ferrero (kinder, Duplo, Hanuta, Nutella) und Mondelez (Milka, Toblerone, Côte d’Or). Für uns Konsumenten bedeutet das niedrige Preise und für Erzeuger und Einzelhandel saftige Gewinne. Für die Bauern reicht es oft nicht mal zur Existenzsicherung. Die damit einhergehende Armut in den Anbauländern fördert auch Kinderarbeit. Wir als Konsumenten haben die Wahl, denn nur durch faire Handelsbedingungen lassen sich diese Verhältnisse ändern. Die gängigsten Fairtrade-Siegel sind Fairtrade, Gepa, UTZ und Rainforest Alliance.
Diese Tipps stammen aus Sophia Hoffmann’s dritten Buch „Zero Waste Küche“.
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