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MONIKA KANOKOVA
06.12.2020
„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt“, sagte Mahatma Gandhi – und das gilt auch für nachhaltiges Handeln. Man kann andere Menschen nicht verändern – aber sich selbst, und damit die Veränderung bei anderen anstoßen.
Aufgrund der Länge – und auch, weil ich über dieses Thema endlos sprechen könnte, habe ich den Artikel „4 Schritte, um der Klimaangst zu entkommen“ geteilt. In diesem Post möchte ich mehr über die persönliche Veränderung sprechen.
Je tiefer ich in die Thematik der Nachhaltigkeit eintauchte, desto mehr lernte ich, was „nachhaltig sein“ überhaupt heißt und welche unerwarteten Bereiche es einschließt. Hier sind drei Dinge, die aus meiner Perspektive einen großen Unterschied machen;
Banken verdienen nicht nur an deinem Ersparten mit, sondern profitieren auch von jeder getätigten Transaktion. Somit zählt auch das Argument nicht, man habe selber kein Geld. Es sind Banken, die in die Werte der alten Welt investieren und von Rüstungs- über Ölindustrie genau dort euer Geld anlegen, wo es heute nichts mehr zu suchen hat.
Wer lösungsorientiert agiert, der wechselt zu einer nachhaltigen Bank wie z.B. GLS, Triodos, tomorrow oder bunq.
Es ist weniger Aufwand, als man glaubt. Bei höchstens zehn bis zwölf Anbietern muss man den Wechsel melden. Und sollte man jemanden vergessen, schicken sie sowieso eine Erinnerung, sollte die Abbuchung nicht geklappt haben.
Übrigens: Für Versicherungen gilt dasselbe wie für Banken. Auch hier sollte man zu Anbietern wie z.B. Coya oder Lemonade wechseln.
Der Begriff „Ökostrom“ ist rechtlich nicht geschützt. Das hat zur Folge, dass immer mehr konventionelle Stromanbieter mit Ökostrom werben, aber immer noch Kohle- und Atomstrom in die Netze einspeisen. Eine gängige Praktik der konventionellen Anbieter von Basis-Ökostrom ist es, aus bereits bestehenden ausländischen Anlagen Strom zu beziehen. In anderen Worten: Sie investieren nicht in den Ausbau erneuerbarer Kraftwerke.
Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. erlaubt die Bezeichnung „Ökostrom“ für alle, die mindestens zu 50 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien beziehen. Als „nachhaltig“ gelten Stromtarife, die mit dem Gütesiegel OK Power oder Grüner Strom ausgezeichnet wurden, denn diese investieren in den Ausbau des erneuerbaren Stromnetzes sowie in Forschungsprojekte zur Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien. Das sind in Deutschland EWS Schönau, Greenpeace Energy, Naturstrom AG und Polarstern Energie. Zum jetzigen Zeitpunkt ist „echter“ Ökostrom aus erneuerbaren Energien noch deutlich teurer. D.h. einfach nur auf einen grünen Tarif zu wechseln, ist ein guter Anfang, denn Nachfrage steigert bekanntlich das Angebot. Langfristig gesehen geht es nichtsdestotrotz um Priorisierung, denn wie bereits gesagt: Geld regiert die Welt und bestimmt so auch, woher unser Strom kommt.
Während ich den Aufwand meiner ersten zwei Vorschläge auf höchstens zwei Stunden schätze, ist eine Ernährungsumstellung durchaus aufwendiger. Denn Essen gibt uns Komfort, dient unserer Gewohnheit, spiegelt unsere Kultur wider.
Es kann zwar sein, dass tierische Produkte in der Vergangenheit gesund waren. Doch höchstwahrscheinlich hatten unsere Eltern und Großeltern früher höchstens ein Mal Fleisch pro Woche und Eier nur, wenn die Hühner auch welche gaben. Außerdem ist es nur 50 Jahre her, als nur vier Milliarden Menschen diesen Planeten bewohnten. Mittlerweile sind wir fast acht Milliarden und essen als westliche Gesellschaft Fleisch so oft, wie es bei Oma und Opa wahrscheinlich nur Kartoffeln gab.
Aus meiner Perspektive schmeckt sowohl Fleisch als auch Käse zwar köstlich, doch leider ist es nicht mehr zeitgemäß, sowohl das eine als auch das andere zu essen.
Wer sich mit dem Gedanken schwer tut, auf Käse zu verzichten, dem kann ich nur sagen, dass man nach vier bis sechs Wochen Verzicht die Käsesucht unterbrochen hat und man dann auch sehr gut ohne leben kann, bzw. auf Ersatzprodukte ausweichen kann. Die gibt es mittlerweile sogar als Camembert oder Schimmelkäse und die Treibhausgasbelastung ist deutlich geringer als bei gewöhnlichem Milchkäse. Der kommt nämlich selten von den glücklichen Kühen, wie sie die Werbung so gern portraitiert. Auch hier gilt das Oma-Argument: „Im Jahr 1850 gab eine Milchkuh täglich etwa 5 Liter Milch, heute sind es bis zu 50 Liter, also das Zehnfache. Hierzu gibt es viel zu sagen und wir müssen das Maß, mit dem wir tierische Produkte konsumieren, dringend überdenken. Es gibt einfach viele Faktoren, die alarmierend dagegen sprechen: Umweltschutz, fragwürdige Wirtschaftssysteme, die Menschen und Tiere ausbeuten und unsere eigene Gesundheit.“ (aus Sophia Hoffmann’s “Zero Waste Küche”)
Mein Anfängertipp ist es, zu überlegen, was man gewöhnlich morgens, mittags und abends isst und was man stattdessen probieren möchte. Ich war immer ein Fan der deftigen böhmischen Küche, daher mag ich Seitan und Produkte aus Lupinen. Wer eher auf Hühnchen steht, der ist mit Sojaflocken, die man in Gemüsebrühe aufweicht, gut beraten. Oder eben Tofu. Das schmeckt (mir) geräuchert übrigens am besten. Als Faustregel empfehle ich, positiv zu denken und sich zu überlegen, was man Neues probieren will.
Statt: „Ich möchte weniger Fleisch essen“ könnte man also sagen: „Ich möchte öfters Hülsenfrüchte essen. Ich mag Falafel richtig gern und am Donnerstag probieren wir, zu Hause mit Seitan zu kochen.“
Da ich selbst auf einer Stadtfarm aufgewachsen bin, war für mich Fleischessen normal. Ich war auch nie Vegetarierin und erst die Erkenntnis, dass Tierprodukte zu essen nicht mehr zeitgemäß ist, hat mich zum Umdenken gebracht. Ich denke, es war die vegane Ernährung, die mich motiviert hat, beim Kochen mehr zu experimentieren, weshalb mich mittlerweile meine Freund*innen als talentierte Köch*innen sehen. Ich kann diese Lebensveränderung jedem wärmstens ans Herz legen.
Nachdem man begonnen hat, Dinge zu verändern, werden immer wieder neue Dinge aufpoppen: am Markt einkaufen, kompostieren, ZeroWaste einkaufen. Es gibt viele Möglichkeiten, Dinge besser zu machen und wenn du auch nur ein bisschen so bist wie ich, dann werden dich diese Veränderungen motivieren. Denn man merkt jeden Tag, dass man selbst immer besser wird – und das ist ein aufregender Prozess. Bei so viel Fokus auf das Positive und die persönliche Entwicklung hat sich für mich die Klimaangst irgendwann auch erledigt – und das Leben ist einfach viel schöner geworden
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