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SOPHIE APEL
08.09.2023
Umweltpsychologie steht im Wandel. Der Forschungsfokus wird globaler. Der Output politischer. Hier sind die Insights, Tipps und Empfehlungen, die Sophie auf der Internationalen Konferenz für Umweltpsychologie 2023 in Aarhus begeistert haben:
Die Umweltpsychologie verabschiedet sich zunehmend von der ausschließlichen Betrachtung individuellen Verhaltens und rückt stattdessen Fragen des gesellschaftlichen Wandels und des Einflusses von Minderheiten auf Systemänderungen in den Fokus. Diese Entwicklung ist von großer Bedeutung, da noch immer zu viel Verantwortung von Konzernen auf das Individuum abgewälzt wird – eine Taktik der Klimaverzögerung, die dringend hinterfragt werden muss.
Deswegen ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft gemeinsam daran arbeiten, Strukturen zu schaffen, die kollektive Veränderungen unterstützen und fördern. Es liegt an uns, die Tendenz der Forschung aufzugreifen und weiter zu verstärken. Eine Option dafür bietet der am 15.09. anstehende globale Klimastreik unter dem Motto #EndFossilFuels.
Bisher beruhen erschreckende 96% der (umwelt)psychologischen Forschung auf Stichproben aus WEIRD-Ländern (Western, Educated, Industrialized, Rich, Democratic), die jedoch lediglich 12% der Weltbevölkerung ausmachen. Um eine global koordinierte Klimapolitik zu gestalten, müssen wir jedoch alle an Bord haben. Daher ist es ermutigend zu sehen, dass die umweltpsychologische Forschung in Nicht-WEIRD-Ländern langsam zunimmt - auch wenn bislang noch oft mit Forschenden aus WEIRDen Ländern.
Diese zunehmende Diversität in der Forschung liefert wertvolle Erkenntnisse. Wussten Sie, dass diese Projekte gelegentlich sogar psychologische Mechanismen in Frage stellen, die lange als universell gültig galten? Zwei prägnante Beispiele sind die Untersuchungen der Müller-Lyer-Illusion und des Ultimatumsspiels. In einigen nicht-WEIRD-Ländern zeigen Forschungsergebnisse, dass diese psychologischen Phänomene nicht immer in der erwarteten Weise auftreten. Zum Beispiel wird die Müller-Lyer-Illusion in Kulturen mit anderer räumlicher Umgebung weniger stark wahrgenommen als in WEIRDen Stichproben. Ebenso reagieren Menschen in verschiedenen Kulturen im Ultimatumsspiel unterschiedlich auf gerechte Verteilungen. Diese Forschungsprojekte leisten somit einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Forschungsvielfalt und unterstreichen die Bedeutung der Einbeziehung nicht-WEIRDer Populationen.
Ein überraschender Aspekt, der aus der Konferenz hervorging, ist, dass nicht alle Wissenschaftler:innen es als ihre Aufgabe sehen, die Erkenntnisse ihrer Forschung in die Praxis zu tragen und zu kommunizieren. Einige halten es sogar für unangemessen, Forschung und "politische Agenda" zu vermischen.
In Zeiten der wachsenden Herausforderungen durch Klimawandel und Umweltprobleme ist es daher umso wichtiger, dass wir als Zivilgesellschaft sicherstellen, dass der gesellschaftliche Diskurs auf wissenschaftlichen Fakten und Daten basiert und nicht von Populist:innen verzerrt und bestimmt wird. Wir als Bürger:innen tragen die Verantwortung, auf fundierte Informationen zu setzen, um informierte Entscheidungen zu treffen und den Druck auf politische Entscheidungsträger:innen zu erhöhen. Und das fängt schon mit der Diskussion mit Onkel und Oma am Küchentisch an!
Wissen allein reicht leider nicht aus, um Menschen zu nachhaltigem Handeln zu motivieren – das ist hinlänglich bekannt. Dennoch sind Wissen und ein Problembewusstsein wichtige erste Schritte, um ins Handeln zu kommen. Leider bleiben jedoch viele wichtige Begriffe, die in den Medien häufig Verwendung finden, für die meisten Menschen nur leere Worthülsen. Nehmen wir zum Beispiel das viel zitierte "1,5-Grad-Ziel". Viele Menschen haben zwar schon davon gehört, wissen aber oft nicht, worauf sich dieses Ziel genau bezieht oder welche Bedeutung es für unseren Planeten hat.
Referenzen, die dieses Ziel einordnen könnten, wie "durchschnittliche globale Erwärmung" oder "im Vergleich zur vorindustriellen Zeit", werden meist weggelassen. Dieses Informationsdefizit stellt eine große Herausforderung dar. Um wirklich viele Menschen für die notwendige Transformation zu gewinnen, müssen wir anders und verständlicher kommunizieren. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Blogpost.
Die Konferenz enthüllte die Macht kleiner, nahezu kostenloser Veränderungen, um nachhaltiges Verhalten zu fördern. So zeigte sich beispielsweise, dass das prominente Platzieren pflanzenbasierter Produkte vor Fleischprodukten in Onlineshops bedeutsame Veränderungen im Konsument:innenverhalten hervorrufen kann. Lassen Sie uns also die grüne Option zur Standardoption machen!
Meine spannende Reise zur ICEP 2023 war zweifellos ein wahrer Augenöffner für die Zukunft der Umweltpsychologie und wie diese Disziplin zur Gestaltung einer nachhaltigeren und gerechteren Welt beitragen kann. Ich persönlich kann es kaum erwarten, meine inspirierenden Erkenntnisse in unsere eigene Arbeit bei NEW STANDARD.STUDIO einzubringen und zusammen mit unseren Kund:innen wegweisende Lösungen für eine bessere Zukunft zu gestalten.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie durch gezielte Verhaltensgestaltung zu einem Unternehmen werden können, das Nachhaltigkeit wirklich lebt, dann sollten Sie unseren Workshop "Verhalten gestalten" nicht verpassen. Buchen Sie jetzt Ihren Termin - wir freuen uns auf Sie!
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