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MONIKA KANOKOVA
07.04.2022
Immer detailliertere Bestimmungen und Vorgaben im Hinblick auf die Berichterstattung sorgen dafür, dass künftig noch mehr Unternehmen, vor allem auch der Mittelstand und kleine Unternehmen, ihr Nachhaltigkeitsreporting in Angriff nehmen müssen. Um richtig damit zu starten, lohnt es sich, sich zuerst einen Überblick zu verschaffen, um anschließend Potenziale und Chancen identifizieren zu können. Auch wenn es dabei viel zu beachten gilt, soll Nachhaltigkeit als Prozess und Reise verstanden werden, die Spaß macht und motiviert – und nicht nur als zusätzliches Arbeitspaket gesehen wird.
In diesem Blogpost erklären wir die wichtigsten Nachhaltigkeitsstandards. Daneben gibt es auch Rahmenwerke und Tools – um diese nicht zu verwechseln, sehen wir uns die Begriffe zuerst im Vergleich an. Details zu den anderen Themen finden Sie in unseren anderen Artikeln.
Viele der Standards, Systeme und Rahmenwerke sind (freiwillig) zertifizierbar. Vor allem Produktzertifizierungen, wie z.B Fairtrade, sind aber Standards, für die eine Zertifizierung unabdingbar ist.
Ein Nachhaltigkeitsstandard ist eine vereinheitlichte, weithin anerkannte und meist angewandte Art und Weise, etwas zu beschreiben, herzustellen oder durchzuführen. Eine Zertifizierung ist wiederum ein Verfahren, die Einhaltung bestimmter Anforderungen bzw. Standards zu prüfen und nachzuweisen – im Normalfall mittels Externer, also „third-party audits“.
Weltweit gibt es mehr als 400 Standards. Manche kennen Sie bestimmt schon, denn zu den Nachhaltigkeitsstandards zählen unter anderem auch die Bio-Zertifizierung, Fairtrade International, Forest Stewardship Council (FSC) und viele andere.
Vor allem in den letzten drei Jahrzehnten hat sich eine wachsende Zahl freiwilliger Nachhaltigkeitsstandards herausgebildet, um den Umweltschutz zu fördern und die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen zu verbessern. Bei solchen freiwilligen Selbstverpflichtungen ist ein zweiter, genauer Blick immer ratsam, um Kriterien, Ziele und Nutzen ausfindig zu machen.
Prinzipiell unterscheiden wir zwischen vier Arten von Standards. Neben Produktstandards gibt es auch Unternehmensstandards, Managementsystemstandards und Berichtsstandards.
Für die Innen- und Außenkommunikation sind unterschiedliche Standards relevant: Das hat vor allem mit den verschiedenen Zielgruppen zu tun. Denn während sich Verbraucher:innen vor allem für z.B. Produktstandards interessieren, wollen Investor:innen tendenziell mehr zum Thema Managementsystem- oder Unternehmensstandards erfahren. Daher werden Standards immer über unterschiedliche Medien und Kanäle zielgruppengerecht kommuniziert.
Produktstandards zeichnen einzelne Produkte aus. Das heißt, dass auch ein nicht-nachhaltiges Unternehmen ein Produkt oder eine Produktlinie anbieten kann, die bestimmten Produktstandards unterliegt – ohne dass dabei das gesamte Unternehmen auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.
Neben branchenübergreifenden Produktstandards, wie z.B. dem Blauen Engel oder Fairtrade, gibt es auch branchenspezifische Produktstandards (und -zertifizierungen). Wir empfehlen die Webseite Siegelklarheit der GIZ, die Konsument:innen Orientierung bietet, um sich unter der Vielzahl der Siegel zurechtzufinden.
Mittlerweile lässt sich ein klarer Trend beobachten: Statt einzelner Produktzertifizierungen setzen immer mehr Unternehmen auf Unternehmensstandards, um ganzheitlich und aufgrund ihrer Werte (und Zahlen) zertifiziert zu werden. Während es früher vor allem um die Zertifizierung von Rohstoffen ging, wollen immer mehr Unternehmen als „ganzheitlich gut“ wahrgenommen werden. Dabei geht es oft vor allem um die Einhaltung von Mindeststandards mit Rücksicht auf die „Triple Bottom Line“ und die anschließende Zertifizierung dieser Einhaltung durch Externe.
In Deutschland sind die GWÖ-Bilanzierung und die B-Corp-Zertifizierung die wohl bekanntesten Unternehmensstandards.
„B Corporations“ sind Unternehmen, die sich in ihren Statuten zu gesellschaftlichem Mehrwert und ökologischer Nachhaltigkeit bekennen. Sie werden über fünf Wirkungsbereiche zertifiziert: Unternehmensführung, Mitarbeitende, Umwelt, Gesellschaft und Kund:innen.
Lesen Sie mehr über B Corp in unserem Blogpost von Karry Schwettmann (https://newstandard.studio/warum-unternehmen-in-deutschland-b-corp-werden-sollten/).
Die GWÖ-Bilanzierung hat zwar einen ähnlichen Ansatz wie die B-Corp-Zertifizierung – die Initiative dahinter legt aber einen Schwerpunkt auf den DACH-Raum. Die GWÖ-Bilanz und deren Zertifizierung schlägt die Brücke zum Nachhaltigkeitsreporting.
Wenn sich Führungsteams von Unternehmen dazu entscheiden, einer Unternehmenszertifizierung nachzugehen, handelt es sich dabei um einen langfristigen Prozess – mit dem Willen, auch an der Unternehmensform zu rütteln und die Ausrichtung und Struktur womöglich von Grund auf neu zu denken.
Als Managementsystem gilt die Art und Weise, wie eine Organisation sich in ihren Strukturen und Prozessen selbst organisiert, um systematisch zu handeln. Zu den wohl bekanntesten Managementsystemzertifizierungen zählen ISO 14001, EMAS, SA8000 und ISO 26000.
Von einem Standard wiederum spricht man dann, wenn spezifische Anforderungen und/oder Anleitungen festgelegt und befolgt werden, um im Unternehmen bei der Verwaltung von Strategien und Prozessen zu helfen. Generell dienen solche Systeme vor allem dazu, Prozesse auszuführen, zu überwachen und ggf. zu korrigieren. Zudem soll bei zertifizierten Unternehmen die kontinuierliche Verbesserung erleichtert werden.
Während ISO 14001 das wohl verbreitetste System ist, findet bei EMAS – ins Leben gerufen durch die Europäische Kommission – eine Umweltprüfung aller direkten und indirekten Umweltaspekte statt. Interessant ist, dass man sowohl einzelne Unternehmensstandorte zertifizieren lassen kann als auch das Unternehmen als Ganzes. SA8000 spezialisiert sich hingegen auf die Prüfung von Arbeitsbedingungen – mit dem Ziel, diese zu verbessern.
Diese Standards sind für Unternehmen relevant, die vor ihrem (ersten) Nachhaltigkeitsbericht stehen. Dabei geht es vor allem um die Art und Qualitätssicherung, wie sie Daten für den Nachhaltigkeitsbericht erfassen.
Berichtsstandards fokussieren sich auf die qualitative Berichterstattung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen. In Deutschland gängige Standards sind der DNK und die GRI.
Auf der Seite des DNK (Deutscher Nachhaltigkeitskodex) können Unternehmen Entsprechenserklärungen zum Kodex abgeben und damit Ihre Nachhaltigkeitsleistungen öffentlich machen. Für die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts ist der DNK allerdings nicht die erste Wahl, da dieser vor allem mit Werten und weniger mit Zahlen arbeitet und somit international weniger vergleichbar ist.
Unternehmen, die sich mit ihrem Bericht aber international positionieren wollen, setzen am besten auf die GRI-Standards; die GRI (Global Reporting Initiative) bietet zwei Varianten des Umfangs der Berichterstattung: „Comprehensive“ (Berichterstattung zu allen Aspekten) und „Core“: (Berichterstattung zu Kernanforderungen und Aspekten). 2020 haben 85% aller DAX-160-Unternehmen entlang der GRI-Standards über Nachhaltigkeit berichtet.
Durch den enormen Anstieg von Zertifizierungen, Siegeln und unterschiedlichen Standards ist Vorsicht geboten. Manche Konzerne arbeiten gern mit eigenen „Standards“, wie z.B. dem Pro-Planet-Siegel, das die REWE Group für ihre eigenen Produkte entwickelt hat. Das erzielt zwar oft den gewünschten Marketing-Effekt bei ahnungslosen Konsument:innen – überzeugt aber niemanden, der sich näher mit Nachhaltigkeitskommunikation beschäftigt. Vor allem aber dienen solche Eigenerfindungen weder zur Qualitätssicherung oder -vergleich, noch dazu, echten Impact zu erzeugen.
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